Akkomodationfähigkeit

Plötzlich ist alles ganz anders

Ab einem Alter von ca. 45 Jahren geht die Akkomodation, d. h. die Krümmungsfähigkeit der Cornea, deutlich zurück, manchmal in einem sehr kurzen Zeitraum. Typischerweise wird die Reduktion innerhalb eines Zeitraumes von 2-3 Jahren bemerkt, manchmal aber auch innerhalb von wenigen Monaten. Dies ist abhängig u. a. von der Gesamtbelastung, so auch des durchschnittlichen Spannugszustandes der Cornea durch den Ziliarmuskel.

Die vielfache Behauptung, man müsse die Akkomodation immer trainieren, trifft nicht für die Chirurgie zu: Operieren, Berichte schreiben und lesen, Literaturstudium, Autofahren oder die simple Orientierung im Raum: die Augen befinden sich unter einer Dauerbelastung, die im OP am höchsten ist. Bei Personen, die altersabhängig einen grossen Teil Ihrer Akkomodationsfähigket verloren haben, soll dieses durch eine Sehwertkorrektur ausgeglichen werden.

Durch Lupenbrillen kann der Verlust der Akkomodation in gewissen Grenzen kompensiert werden; dies gilt aber nur für rein spherische Korrekturen. Sinnvoller ist eine komplettes Auskorrieren der Sehwerte in der Lupenbrille, um maximale Vergrößerung und Genauigkeit zu erreichen.